Zwei Tage Trentino — zwei Tage Radsportvergnügen in Reinkultur.
Die in den Jahren zuvor zu Saisonende angesetzte Zwei-Tagesausfahrt wurde heuer erstmals “unter” der Saison geplant.
Das Ziel war das Trentino-im Konkreten: Rovereto. Rovereto ist einerseits ein iedaler Ausgangspunkt um die Gardaseeregion zu erkunden und andererseits in das Pasubiomassiv zu gelangen.
Der erste Tag führte uns also “Um den Pasubio”. Gleich am östlichen Stadtrand von Rovereto steigt die Straße Richtung Passo del Borcola. Diese Passhöhe erreichten wir noch völlig unproblematisch, 50 Meter danach aber kam´s dick. Eine Mure hat die talwärts führende Strasse auf mehreren Stellen verwüstet. Für uns waren jedoch zu überwindende Schotterberge und umgestürzte Bäume keine Hindernisse. Erst als dann ein ca. 100 Meter langer Straßenabschnitt quasi nicht mehr vorhanden war, standen wir im wahrsten Sinne des Wortes vor einem größeren Problem. Mit unseren nicht gerade “gebirgstauglichen” Rennradschuhen mussten wir diese heikle Stelle im steilen Gelände umgehen. Nach diesem Hinderniss lief alles wieder “tutto bene”. Die Route führte uns durch eine wunderschöne, naturbelassene Landschaft und unglaublich versteckten Kleinstsiedlungen über dem Passo Xomo und dem Passo Pian delle Fugazze zum imposanten Monument Ossario del Pasubio. Eine Gedenkstätte des Ersten Weltkrieges — erbaut in den 1920er Jahren, welches die Gebeine von über 5000 Gefallenen birgt. Deshalb wird diese Gedenkstätte auch Beinhaus des Pasubio genannt. Der Rückweg war eine einfache Angelegenheit-25km im Prinzip nur abwärtes bis Rovereto, incl. einem kurzen Abstecher zu dem in den Fels gebauten Einsiedelei-Kirchlein San Colombano.
Der zweite Tag führte uns auf die andere Talseite-also von unserem Hotel in Rovereto über den niedrigsten Pass der Alpen — dem Passo San Giovanni (287 m ü.M.) Richtung Gardasee. Natürlich durfte ein erster Cappuccino direkt am Seeufer von Torbole nicht fehlen. Die Route führte uns weiter ins Sarchetal bis Dro. Für alle neu war die anschließende Fahrt über den Passo San Uldarico — vorbei am Castell Madruzzo, wo der eigentliche Anstieg zu unserem eigentlichen Ziel, dem Monte Bondone, losging. Nach schweisstreibenden 1850 Höhenmeter erreichten wir das Hochplateau am Fuße des Monte Bondone Gipfels. Zurück gings 1300 Höhenmeter talwärts rollend bis Aldeno im Etschtal- von dort noch 15km flach zurück nach Rovereto zum Ausgangspunkt.
Das Trentino mit seinen schier unzähligen Tourenmöglichkeiten ist immer wieder eine Reise für uns RCO´ler wert. Vor allem bei so einem Prachtwetter, wie an diesem ersten Juniwochenende.