Der SV Oberperfuss trauert dem verpassten Heimsieg über den IAC nicht hinterher. Nach dem 2:2‑Unentschieden am Sonntagvormittag sagt Interimstrainer Daniel Hupfauf: “Dieser Punkt hilft uns enorm.” Im Kampf um den Klassenerhalt hat der Tabellenvorletzte sein Schicksal in der eigenen Hand.
In Kicker-Kreisen dient ein gewonnener Punkt mehr der Moral als einem Quantensprung in der Tabelle. Anders in Oberperfuss, wo der eine Zähler — errungen beim 2:2‑Heimremis gegen den IAC — Gold wert war. Denn der kriselnde Landesligist hat den Klassenerhalt damit eine Runde vor Saisonende in der eigenen Hand. Zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht Tarrenz, neun Tore auf das punktgleiche Söll, den Dreizehnten der Landesliga Ost. Was vor allem deshalb ein wichtiger Vergleich ist, weil der punktschwächere Vorletzte der beiden Ligen am Ende den Gang in die Gebietsliga antreten muss.
“Dieser Punkt hilft uns enorm. Wir haben Söll damit unter Druck setzen können”, so Interimstrainer Daniel Hupfauf, der sich überwältigt vom technischen Potenzial der Gäste zeigt: “Das war ein Wahnsinn. Die waren spielerisch um ein bis zwei Klassen stärker als wir.” Doch wie so oft in dieser Saison ließ die Elf von Trainer Sladjan Pejic in einigen Situationen die letzte Konsequenz vermissen, die Landeshauptstädter blieben meist an der Strafraumgrenze hängen.
Nach einem missglückten Klärungsversuch eines Oberperfers brachte Boris Glavas die Innsbrucker aber in Minute 22 in Führung. Glück hatten die Hausherren, als Außenverteidiger Stefan Kirchmair den durchbrechenden Kenshin Matsuzawa per Handspiel stoppen konnte, dafür aber nicht einmal eine Karte sah. Schiedsrichter Ahmet Can hätte diese Aktion auch als klare Torchancenverhinderung werten und dem Oberperfer Rot zeigen können.
Ex-Oberperfuss-Trainer Kirchmair sichert wertvollen Punkt
Ausgerechnet Kirchmair brachte Oberperfuss, in dessen Reihen Florian Ragg bereits nach zehn Minuten verletzt ausgewechselt werden musste, zurück ins Spiel: Verwerteter Handelfmeter — 1:1‑Ausgleich unmittelbar zu Beginn der zweiten Halbzeit (46.).
Per Weitschuss aus rund 20 Metern schoss Renato Takacs die Innsbrucker wieder in Führung, ehe Hannes Kirchmair den wichtigen 2:2‑Endstand erzielte. Der Ex-Trainer, der sein Amt vor ein paar Wochen zur Verfügung stellte, krempelte sich im Abstiegskampf als Spieler die Ärmel hoch und wurde dafür belohnt. Der eingewechselte Matthias Schlögl holte sich den Ball, spielte auf Marco Wegscheider — und der bediente den Torschützen (77.).
Am Freitag nach Pfingsten kann sich Oberperfuss eine weitere Saison in der Landesliga West bescheren — mit einem Sieg zuhause über Thaur wäre der Klassenerhalt in trockenen Tüchern. Ein Duell auf Augenhöhe, aber wie sieht’s mit der Nervenstärke aus? Ein Unentschieden reicht nur, wenn Söll einen Heimdreier gegen Kolsass/Weer verpasst. Bei einer Niederlage dürfen sowohl Söll als auch Tarrenz (in Zams) nicht gewinnen.
Fazit: Aufgrund des Chancenverhältnisses hat Oberperfuss den Punkt verdient. Mit ein bisschen mehr Entschlossenheit in den Offensivbemühungen hätte der IAC seine spielerisch bisweilen genialen Mittel aber ausspielen können. Dafür fehlt im Gefüge der Innsbrucker wohl vor allem eines — die Erfahrung.
Kenshin Matsuzawa und Co. demonstrierten in Oberperfuss ihre spielerische Klasse.
Foto: Schiefer
(Bericht: www.fanreport.com)
Ergebnisse 25. Runde:
SV Oberperfuss : IAC 2:2 (0:1)
SVO 1b : Fulpmes 0:3 (0:2)