Auf den Spuren von König Ludwig II

Malerisch liegt sie, die Berghütte am Schachen auf 1.866 Metern. Wobei man, was gerade das Interieur betrifft, wohl eher vom Schachenschloss sprechen muss. Das Schachenhaus liegt gleich daneben (früher Unterkunft, Küche, Stallungen – heute Gastwirtschaft). Die zwei Gebäude liegen umgeben von Bergen und grünen Wiesen, direkt unterhalb der Dreitorspitze auf der Schachenalpe. Erbaut wurde das Königshaus am Schachen nach den Plänen des eigenwilligen König Ludwig II. von 1869 bis 1872 im Schweizer Chaletstil. Betrachtet man sich die anderen Schlösser des Märchenkönigs, erinnert das Schachenschloss auf den ersten Blick eher an eine edle Jagdhütte als an ein Märchenschloss.

Aber dieses schöne Plätzchen mussten sich die Mountainbiker des RCO erst einmal „erradeln“. Von Scharnitz aus pedalierten wir gemütlich nach Mittenwald vorbei an den bekannten Seen Lautersee und Ferchensee. Danach war Schluss mit lustig. Wir bogen in den von Elmau herauf kommenden Königsweg ein und es folgten eine Reihe steiler Rampen, mit kurzen flacheren Abschnitten, um wieder Luft für die nächste Steigung zu holen. Bald erreichten wir die Wettersteinalm. Diese ließen wir links liegen und radelten, den ebenfalls sehr steilen Weg, dem „Steilenberg“ empor, bevor es dann endgültig in den letzten und etwas weniger fordernden Anstieg zum Schachenhaus und Schachenschloss hinauf ging. Der wunderbare Ausblick auf das „Schloss“ ließ die letzten Höhenmeter „schmelzen“.

Das Äußere des Schlosses ist überraschend schlicht und unauffällig. Im Inneren erwartet den Besucher dann aber eine absolut luxuriöse und prunkvolle Ausstattung. Im Erdgeschoss mutet das Schloss wie eine sehr luxuriöse Jagdhütte an. Fünf Wohnräume gibt es insgesamt. Über eine Wendeltreppe erreicht man das Obergeschoss und hat das Gefühl, man betritt schlagartig eine andere Welt: Denn hier befindet sich der “Türkische Saal” mit seinem fantastischen Farbenspiel in Gold, Rot und Blau, den prachtvollen Gemälden, dem reichlich verzierten Kamin und sogar einem Springbrunnen in der Mitte.

Kostbare Teppiche, Kandelaber, Wasserpfeifen und schmückende Pfauenfedern machen das orientalisch anmutende Ambiente perfekt. Bunte Mosaikfenster, luxuriöse Diwane, ein regelrechter Farbenrausch, man kann den “Türkischen Saal” mit Worten kaum beschreiben, er ist absolut sehenswert –„ Tausend und eine Nacht zwischen Edelweiß und Enzian“. In diesem Saal feierte der König jedes Jahr im August seinen Geburtstag. Noch heute versammeln sich zu diesem Anlass am 25. August zahlreiche Besucher zu einer traditionellen Bergmesse und zünden die Ludwigsfeuer. Einige interessierte RCO´ler nahmen an der Führung im Schachenschloss teil, die anderen genossen derweil die gute Gastwirtschaft im danebenliegenden Schachenhaus.

Nach dem genussvollen Aufenthalt am Schachenberg schwangen wir uns wieder auf die Räder und nahmen den Rückweg in Angriff. Retour wählten wir dann weiter unten den Weg entlang des Kaltenbaches Richtung Schloss Elmau und fuhren über Felder und Wiesen, entlang des Schmalensees wieder zurück nach Mittenwald. Da der Weg bis nach Scharnitz von hier nicht mehr weit war, konnten wir uns noch eine Rast in Mittenwald in der schönen Altstadt erlauben, um den Nachmittag bei einem guten Eis, einem Aperol, einem Mittenwaldbier, etc.……ausklingen zu lassen.

Danke sagen 15 begeisterte RCO´ler und Gäste unserem Tourguide Rupi für diese besondere Ausfahrt!

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