Der tragische Elfmeterheld von Oberperfuss

Gerhard Lonauer hielt zwei Penaltys – die Oberperfer standen am Ende gegen Kematen aber wieder einmal ohne Punkte da!

Der zuletzt arg gebeutelte SV Oberperfuss schien für Fast-Meister SV Bäcker Ruetz Oberperfuss ein essfertig angerichteter Leckerbissen zu sein. Dies wollte sich auch eine Hundertschaft von “Blues-Brothers” – so nennen sich die Kematen-Fans – nicht entgehen lassen. Ergo schritten die beiden Präsidenten zur Tat und schleppten eine eigene Tribüne für die Kemater nach Oberperfuss! Da verwunderte es nicht mehr, dass der Platzsprecher vom “schönsten Derby im österreichischen Fußball” sprach!
Aus dem angesagten Festmahl für die Kemater beim in Abstiegsgefahr schwebenden Nachbarn wurde freilich nix! Zum einen wehrten sich die Oberperfer mit allem, was ihnen derzeit zur Verfügung steht, gegen die wenigen, aber effizienten Angriffe der Gäste. Zum anderen ließen die Kemater völlig ungewohnte Abschlussschwächen erkennen – und dies nicht nur bei gleich zwei vergebenen Elfmetern, bei denen freilich Oberperfuss-Keeper Lonauer zum Helden avancierte. Den Penalty von Stefan Eller fischte er aus der Ecke, während er den Ball beim Strafstoß von Martin Plunser mit dem Fuß auf die Querlatte lenkte. Der Einsatz des Routiniers blieb unbelohnt, weil in der 23. Minute die Glückgöttin doch sehr deutlich zeigte, wem derzeit ihre Zuneigung gilt: Ein “abgerissener” Ball von Andi Zangerl fand irgendwie den Weg ins Tor – letztlich die Entscheidung in einem Spiel, dass die Kemater aufgrund der Möglichkeiten weit höher hätten gewinnen müssen. Viel Kampf bei den Gastgebern, aber auch viel zu wenig Offensivkraft stellte die Abwehr der in Rot spielende Blues nur selten vor wirkliche Probleme.
Die Oberperfer durften sich zwar über berechtigtes Lob freuen – die Null auf der Habenseite trübt jedoch die Freude über eine Leistung, die alle Oberperfuss-Fans in der Endphase der Meisterschaft noch einmal voll motivieren sollte! Diese Fußball-Hochburg muss der Landesliga ganz einfach erhalten werden, wenngleich “das schönste Derby in Fußball-Österreich” in der nächsten Saison nicht stattfinden wird: Der SV Kematen sagt nämlich künftig in der Tiroler Liga nicht zum SV Oberperfuss, sondern zum SV Völs “Grüß Gott”!

Fotos unter  http://www.meinbezirk.at/axams/sport/der-tragische-elfmeterheld-von-oberperfuss-d934966.html

(Bericht:  www.meinbezirk.at)

Glanzloser Kemater Derbysieg in Oberperfuss

 

Während die restlichen Mannschaften der Landesliga West am kommenden Dienstag eine englische Runde austragen müssen, bleiben Oberperfuss und Kematen davon verschont. Die beiden Lokalrivalen trafen bereits am Donnerstagvormittag aufeinander.

Die Vorzeichen hätten vor dem Duell am Feiertag unterschiedlicher kaum ausfallen können. Die Gäste führen die Liga überlegen an, die Fixierung der Meisterschaft ist nur noch eine Frage der Zeit. Oberperfuss kämpft um das nackte Überleben, holte in den bisherigen fünf Frühjahrspartien noch keinen einzigen Punkt.

Mit dem Auto von Oberperfuss-Obmann Peter Abfalterer ließen die “Blues” die eigene, mobile Tribüne nach Oberperfuss übersiedeln. Ein Dienst der Freundschaft, zumal Abfalterer gemeinsam mit Kematen-Boss Arno Bucher im Winter üblicherweise eine durch ihre Fußball-Begeisterung getriebene England-Reise bucht. Für 90 Minuten liegt diese Verbindung dann aber wohl auf Eis — zu groß ist der Drang, das eigene Team siegen sehen zu wollen.

In einer über weite Strecken ausgeglichenen ersten Halbzeit war von den Qualitäten des Tabellenführers nicht viel zu sehen. Doch vielleicht ist es diese eine Fähigkeit, die Kematen letztlich zur Spitzenmannschaft macht: Durchschnittlich spielen, aber dennoch mit drei Punkten und erhobenem Haupt vom Platz gehen. Andreas Zangerl gelang in Minute 23 die Führung, der rechte Mittelfeldspieler traf aus kurzer Distanz.

Lonauer hält zwei Elfmeter und seine Vordermänner im Spiel

Lonauer
Bärenstark. Gerhard Lonauer (rechts) parierte im Derby gegen Kematen zwei Gäste-Elfmeter.
Foto: Killinger

Oberperfuss-Schlussmann Gerhard Lonauer sah in dieser Szene noch etwas unglücklich aus, danach schlüpfte er in die Rolle des großen Helden. Der 44-Jährige war bis in die Morgenstunden in der Innsbrucker Mausefalle als “DJ Loony” der Party-Dirigent, fehlte deshalb auch beim gemeinsamen Frühstück — bei den Elfmetern von Stefan Eller (43.) und Martin Plunser (53.) präsentierte sich der Routinier dann aber hellwach — Lonauer parierte beide Strafstöße und hielt seine Elf damit im Spiel.

Aufgrund der Torchancenanzahl entführte Kematen hochverdiente drei Punkte aus Oberperfuss, in dessen Reihen Trainer Hannes Kirchmair — wie schon zuletzt beim 0:6 in Zams — in der Startformation stand und durchspielte. Die Hausherren ließen zwar einmal mehr die Durchschlagskraft vermissen, rackerten aber bis zum Schluss um den für den Klassenerhalt so wichtigen Punkt. Der Kampf war verloren, als Kematen-Torwart Martin Bichl in der Schlussminute einen abgefälschten Versuch von Stefan Kirchmair per Freistoß festhielt. Der ehemalige Reutte-Goalie bekam im Derby erstmals den Vorzug vor Thomas Meischberger.

“Drei Minuten Nachspielzeit im besten Derby”, hallte es aus dem Lautsprecher des Platzsprechers. Dafür kann sich das abstiegsbedrohte Oberperfuss nichts kaufen. Am Samstag wandert der Blick nach Thaur, wo Keller-Rivale Tarrenz gastiert. Nicht die eigene Stärke, sondern vielmehr die Schwäche anderer hilft aktuell dabei, die rote Laterne fernzuhalten.

 

(Bericht:  www.fanreport.com)

Ergebnisse:

SVO : SV Kematen     0:1

SVO 1b : Reutte 1b     1:3


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